Was sind Hochzeitskekse?

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Zu Hochzeitsbräuchen in Österreich kann man stehen, wie man (und frau) will. Doch kaum eine Hochzeit kommt ohne sie aus. Auch wenn man sich in vielen Teilen Österreichs über die (weihnachtlichen) Kekse eher wundert, ist die Tradition der Hochzeitsbäckerei im Burgenland und in Teilen Niederösterreichs fest verankert. Wir klären auf, was es damit auf sich hat.

Hochzeitskekse: Seit mehr als 100 Jahren gelebter Brauch

Im Burgenland wird bereits seit mehr als 100 Jahren spezielle Bäckerei zur Hochzeit gebacken. In Zeiten der k.u.k-Monarchie, wo Hochzeiten meist zu Hause gefeiert wurden, war es keine Seltenheit, dass das Brautpaar nach der Hochzeit Kekse an die Gäste verteilte. Die Hochzeitsgäste hatten oft eine lange Heimreise vor sich. So waren die Kekse eine Art „Wegzehrung“ für die anstrengende Rückreise.

Was sind Hochzeitskekse bzw. Hochzeitskrapferl?

Bei den Hochzeitskrapferln handelt es sich um kleine Kekse, die dem Weihnachtsgebäck verdächtig ähnlich sind. Die Kekse werden während der Hochzeitsfeier zu Kaffee und Kuchen gereicht. Nach der Hochzeit bekommt jeder Gast die Kekse in einer kleinen Schachtel mit auf den Heimweg. Zu den klassischen Hochzeitskrapferl zählen:

  • Teebäckerei
  • Linzer Augen
  • Vanillekipferl oder Vanilleherzerl
  • Punschkrapferl
  • Schaumrollen
  • Nussecken oder Nussringerl
  • Pariser Spitz

Wie viele Kekse bestellt bzw. gebacken werden, kommt auf die Größe der Hochzeit an. Als Grundregel gilt: Man benötigt etwa 200 Gramm pro Person zum Gustieren vor Ort und circa 300 Gramm als Geschenk für zu Hause.

Hochzeitskekse: Traditionell gebacken von der Familie

Um eine so große Menge an Abschiedsgeschenken für die Hochzeitsgesellschaft backen zu können, kamen früher meist alle Frauen der Familie zusammen, um sich ans Werk zu machen. Dabei wurde auch der Anspruch an Geschmack und Optik immer größer. So mussten die Kekse nicht nur gut schmecken, sondern natürlich auch optisch beeindrucken. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass es in vielen Familien in Niederösterreich und dem Burgenland eigene Familien-Rezepte zum Backen der Hochzeitskekse gibt.

HochzeitsbäckerInnen: Heute ein Beruf

War das Backen der Kekse früher eine Sache der Familie, so übernehmen diese Aufgabe heute professionelle Hochzeitsbäckerinnen und Konditorinnen. Sie tragen dazu bei, dass diese alte österreichische Tradition weiterlebt und sich somit auch stetig weiterentwickelt.

Unser Buchtipp: Burgenländische Hochzeitsbäckerinnen: Erschienen im Styria-Verlag 2015 mit spannenden Hintergründen, Interviews, Tipps, Rezepten und interessanten Einblicken in das Thema „Hochzeitsbäckerei“

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Carina

Buben-Mama (06|21), Techy-Ehefrau (09|15), Bloggerin, F1-Fan und Bücherwurm (schon immer). Hat zwei Mal geheiratet (den selben Techy natürlich) und schreibt über alles, was du über Hochzeitsplanung & Co. wissen musst.

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