Was ist eine Sandzeremonie?

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Viele Brautpaare wollen ihrer Hochzeit einen besonders individuellen Touch verleihen. Eine Möglichkeit dafür ist die Sandzeremonie. Dieser Hochzeitsbrauch ist noch relativ jung und stammt ursprünglich aus den USA. Die Sandzeremonie ist eine wundervolle Alternative zur klassischen Hochzeitskerze. Wir haben Tipps, Ideen und Textvorlagen.

Die Bedeutung der Sandzeremonie

Die Sandzeremonie ist ein moderner Hochzeitsbrauch aus den USA. Sie erfreut sich aber auch in Deutschland und Österreich immer größerer Beliebtheit. Die „Sand Ceremony“ ist  eine schöne Geste mit einer tieferen Bedeutung für das Brautpaar. Dabei gießen Braut und Bräutigam abwechselnd unterschiedlich gefärbten Sand in eine Vase, sodass ein schönes Muster entsteht. Die Zeremonie symbolisiert die Verbindung zwischen Mann und Frau, die durch die Heirat entsteht.

Da die einzelnen Sandkörner nicht mehr voneinander getrennt werden können, kann auch das Brautpaar nicht mehr getrennt werden. Es zeigt aber nicht nur die enge Verbundenheit, sondern ist auch die erste gemeinsame Handlung als Ehepaar.

Nicht nur freie Trauungen eigenen sich hervorragend für eine Sandzeremonie. Auch bei einer standesamtlichen Trauung könnt ihr dieses Ritual in den Ablauf einbinden. Dies solltet ihr natürlich im Voraus mit dem Standesbeamten besprechen.

Ablauf der Sandzeremonie

In der Regel wird die Zeremonie nach dem Tausch der Ringe durchgeführt. Bedeutung und Ablauf der Sand Ceremony sollte den Hochzeitsgästen durch den freien Redner bzw. Standesbeamten erklärt werden.

  • Braut und Bräutigam nehmen ein mit Sand gefülltes Gefäß in die Hand. Der Sand sollte dabei aus mindestens zwei verschiedenen Farben bestehen.
  • Das leere Gefäß steht in der Mitte der beiden.
  • Der Bräutigam beginnt und schüttet etwas von seinem Sand in die leere Vase.
  • Nun ist die Braut an der Reihe und lässt etwas Sand in das Gefäß rieseln.
  • Ihr solltet euch an eine gewisse Reihenfolge halten, um hinterher ein schönes und gleichmäßiges Ergebnis zu erhalten.
  • Das Brautpaar wechselt sich so lange ab, bis der gesamte Sand im anfangs leeren Gefäß ist. Dadurch entsteht ein individuelles Muster.
  • Zuletzt gießen Braut und Bräutigam gleichzeitig ihre letzten Sandkörner in das Gefäß und verschließen es.

Wollt ihr eure Eltern oder Kinder in die Zeremonie integrieren, können diese die ersten Schichten Sand in das leere Gefäß rieseln lassen. Wichtig ist, dass das Ende Braut und Brautpaar gehört.

Mit einem Trichter könnt ihr den Sandstrahl beeinflussen und ein besonders schönes Muster gießen.

Das Gefäß soll das Brautpaar immer daran erinnern, was sie sich an ihrem Hochzeitstag versprochen haben. Achtet deshalb darauf, dass es dekorativ ist und einen hübschen Platz in eurer Wohnung erhält. Alternativ könnt ihr statt einer Vase auch einen Bilderrahmen mit doppelter Verglasung benutzen. So könnt ihr das Gefäß später auch aufhängen.

Setzt bei der Sandzeremonie das Farbkonzept der Hochzeit um. Die Zeremonie wird sich so farblich perfekt in die Hochzeitsdeko integrieren.

Was brauche ich für eine Sandzeremonie?

Für die Sandzeremonie benötigt ihr drei Gefäße (Vase oder Bilderrahmen): Zwei davon gefüllt mit farbigen Sand sowie ein leeres Gefäß. Sowohl die drei Gefäße, als auch die Bilderrahmen können bereits fertig als Sets gekauft werden. Auch den Sand bekommt ihr in den verschiedensten Farben auf Amazon.

Tipps für eine individuelle Zeremonie

  • Verwendet Sand in euren Lieblingsfarben oder passend zur Hochzeitsdeko. Bedenkt, dass das Gefäß später einen dekorativen Platz in eurer Wohnung bekommen soll und daher auch zur Einrichtung passen sollte.
  • Statt Sand könnt ihr auch Erde für das Ritual verwenden. Dies ist besonders schön, wenn ihr in verschiedenen Ländern geboren seid. Auch könnt ihr Sand von eurem Lieblingsstrand bzw. Reiseziel verwenden.
  • Hab ihr ein gemeinsames Lied als Paar? Dann solltet ihr diesen Song während der Sandzeremonie abspielen.
  • Das zu Beginn leere Gefäß könnt ihr auch gravieren lassen (z.B. mit eurem Hochzeitsdatum, euren Namen etc.).
  • Statt Glasvasen oder Bilderrahmen könnt ihr auch ungewöhnliche Gefäße für die Zeremonie verwenden. Heiratet ihr beispielsweise am Strand oder habt ihr ein maritimes Hochzeitsmotto, könnt ihr auch große Muscheln verwenden.

Texte für die Sandzeremonie

Textbeispiel 1: Für alle Tage vereint

Sobald diese beiden Sandbehälter in den dritten Behälter gegossen werden, existieren die beiden einzelnen Sandgefäße nicht mehr, sondern werden als eine Einheit zusammengefügt. Und so wie diese Sandkörner niemals getrennt und wieder in die einzelnen Behälter gegossen werden können, so wird auch das Brautpaar für alle Tage vereint sein.

Textbeispiel 2: ICH und DU = WIR

Liebe ist, wenn aus ICH und DU ein WIR wird. Zuerst werden Braut und Bräutigam etwas von ihrem Sand in die Vase gießen. Dies symbolisiert, wer sie als Individuen sind. Anschließend werden sie den Sand zusammen fließen lassen und ihre zwei Farben als ein Symbol ihrer Verbundenheit mischen. Obwohl die Vase bewegt werden kann und sich die Farben vermischen, können die Sandkörner nicht getrennt werden. Sie werden in einem Ganzen verbunden. Möge eure Liebe so ewig und unzertrennlich sein wie dieser Sand. 

Textbeispiel 3: Fußspuren im Sand

Eines Nachts hatte ich einen Traum:
Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten,
Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben.
Und jedesmal sah ich zwei Fußspuren im Sand,
meine eigene und die meines Herrn.

Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen
war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte,
daß an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur
zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten
Zeiten meines Lebens.

Besorgt fragte ich den Herrn:
„Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du
mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein.
Aber jetzt entdecke ich, daß in den schwersten Zeiten
meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am
meisten brauchte?“

Da antwortete er:
„Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
da habe ich dich getragen.“

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Carina

Buben-Mama (06|21), Techy-Ehefrau (09|15), Bloggerin, F1-Fan und Bücherwurm (schon immer). Hat zwei Mal geheiratet (den selben Techy natürlich) und schreibt über alles, was du über Hochzeitsplanung & Co. wissen musst.

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